Über mich
Schuld an der unheilbaren Infektion mit dem Kakteenvirus sind meine Gene und mein Onkel. Mein Urgrossvater stammte aus der Landwirtschaft und hatte schon damals eine natürliche Begabung für die Anzucht von Pflanzen und Bäumen. So veredelte er selbst Kirschen und Pfirsiche für den eigenen Garten. Mein Onkel infizierte mich mit dem Kakteenvirus an meinem 11. Geburtstag mit einer knospigen Echinopsis, die dann auch bald Ihre herrlichen weissen Blüten öffnete. Da war es um mich geschehen und mein Hobby seit dieser Zeit (1981) nicht mehr aus meinem Leben wegzudenken.
In dieser Zeit entwickelte sich auch mein Berufswunsch zum Gärtner, den ich von 1986-88 beim VEG Saatzucht Zierpflanzen Erfurt erlernen durfte. Dort kam ich zum ersten Mal auch in Kontakt mit Profis meines Hobbys bei Kakteen-Haage, dort konnte ich im Rahmen eines Praktikums wertvolle Erfahrungen sammeln. Ein Lehrkollege aus dieser Zeit war Ulrich Haage, der ja die bis heute älteste Kakteengärtnerei leitet.
Mit seinem Grossvater, der alte Herr kam uns Lehrlinge regelmässig besuchen, führte ich so manche Fachdiskussion, die mir bis heute wertvolle Erinnerung geblieben sind.
In der Wendezeit 1989/90 zog es mich aus beruflichen Gründen erst ins Rheinland, dann nach Stuttgart und letztendlich nach Niedersachsen. Dort wechselte ich innerhalb der Branche in den Garten- und Landschaftsbau, um später als Polier auf Baustellen arbeiten zu können. In meiner knappen Freizeit schloss ich mich dem Kakteenverein der Osnabrücker Kakteenfreunde an. Die Freude an Fachsimpelei und Austausch über unsere Pflanzen brachte mich mit Menschen zusammen, die mir sehr viel von Ihrem Wissen um die Kakteenkunst abgeben konnten. Dafür bin ich Ihnen bis heute dankbar, obwohl durch die Zeit der Kontakt leider abgebrochen ist.
Auch die Mitorganisation, des Auf- und Abbaus, der in Fachkreisen gut bekannten Osnabrücker Kakteenbörse war mir immer ein freudiges Erlebnis mit vielen guten Fachkollegen, die ja meistens alle nur Hobbyisten waren und sind. Jedes Menschenleben hat so seine wechselvolle Geschichte, die mich aus beruflichen Gründen 2011 in die Schweiz führte. Dort bin ich mittlerweile heimisch geworden, aber meine Wurzeln in Deutschland habe ich nie vergessen.
Über all die Jahre, mal mit mehr Zeit, mal mit weniger, hat mich meine Liebe zur Sukkulentenwelt nie losgelassen, obwohl die Bürde der Pflege meiner Sammlung zwischenzeitlich bei meinem Vater lag. Nun will ich es nochmal wissen und investiere wieder mehr Zeit in mein Hobby. Daraus entwickelte sich mein Wunsch, einen Teil meiner beruflichen Laufbahn den Kakteen zu widmen.
Dies will ich nun tun und hoffe auf fruchtbare Anregungen und Meinungen.
Im Verlaufe der Jahre habe ich meine sammlerische Tätigkeit auf Kakteen aus verschiedenen Teilen Amerikas gelegt, ein wenig spezialisiert habe ich mich auf die Mexikaner, den Südwesten der USA und die schönsten Kakteen aus Brasilien, Chile und Argentinien, vor allem diejenigen Gattungen und Arten, die bei uns mit etwas Nässeschutz zu den „Frostharten“ gehören. Da bin ich dabei, durch Aussaat, Kauf, Tausch und Vermehrung meine Pflanzenbasis zu verbreitern, damit ich zunehmend mein Pflanzenangebot erweitern kann. Auch diesbezüglich bin ich über jeden Rat, jede Anregung und gute Tat sehr dankbar.
Ich hoffe auf einen guten Start und gutes Gelingen.
Raum Winterthur, im Frühjahr 2021, ihr
Christoph Schilling